Der „blaue“ Hund - was genau heißt das und welche Folgen kann diese Färbung für den Hund im

Laufe seiner Entwicklung haben?

Immer wieder werden wir als Verein gefragt, ob wir „blaue“ Hunde in der Vermittlung haben oder bekommen. Leider ist die Nachfrage nach diesen „blue-Line-Hunden” immer noch erschreckend hoch.
Kaum jemand ist sich dessen wirklich bewusst, was genau hinter dieser Färbung steckt oder wie diese zustande kommt.

Diese Färbung wird auch als das „Dilute-Gen (d-Locus)“ bezeichnet und ist tatsächlich eine Erkrankung, die für den Hund mitunter schwere gesundheitliche Konsequenzen haben kann.

Bei “CDA (Colour Dilution Alopecia – Farbverdünnungsalopezie)”, benötigt die Haut des Hundes sein Leben lang einen besonderen Schutz z.B. vor Sonnenbrand, Unterkühlung oder mechanischen Belastungen.
Ebenfalls neigen die Hautareale zu Entzündungen und müssen durchgehen gepflegt und ggf. behandelt werden.

Für den Hund kann sich dies zu einer Belastung entwickeln, die sich u.U. in seinem Verhalten Artgenossen oder Menschen gegenüber äußern kann.

Für uns ist es wichtig, an diesem Punkt „Aufklärungsarbeit“ zu leisten und zu informieren.

Mit Hilfe eines sehr informativen Textes der Tierärztekammer Berlin, wird uns dies sicher gelingen.


Mach es besonders Das Dilute-Gen (d-Locus)

Das Dilute-Gen bewirkt eine Aufhellung der Farbintensität von Haaren. Zur Zeit geht man davon aus, dass es sich um eine Mutation auf dem Gen handelt, das für die Produktion von Melanophilin (MLPH) verantwortlich ist – hierdurch werden über eine Reduktion der Eumelanin-Produktion schwarze Haare zu Grau-Blau und braunes Haar zu Silber-Braun aufgehellt. Diese Dilute-Farbe zeigt sich bereits bei der Geburt – im Gegensatz zum harmlosen Greying-Gen, bei welchem Hunde dunkel zur Welt kommen und anschliessend früh ergrauen.

Klinische Symptome der CDA wie Haarausfall, Haarlosigkeit und Sekundärinfektionen der Haut treten meist ab einem Alter von sechs Monaten auf – Welpen erscheinen daher erst mal gesund. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der CDA ist, dass nur die farbverdünnten Areale von Erkrankungen betroffen sind. Den CDA-Verdacht kann der Tierarzt schon mit den klinischen Symptomen und einer Haarprobe (Trichogramm) stellen.

Für eine definitive Diagnose braucht es jedoch Hautbiopsien, die im Labor histologisch untersucht werden bzw. einen Gentest. Von CDA besonders betroffene Rassen: Yorkshire Terrier, Zwergpinscher, Dogge, Whippet, Italienisches Windspiel, Saluki, Chow Chow, Dackel, Silky Terrier, Boston Terrier, Neufundländer, Berner Sennenhund, Shetland Sheepdog, Schipperke, Chihuahua, Pudel, Irish Setter.

Es gibt Rassen, bei denen die durch das Dilution-Gen entstandenen Farben in der Zucht innerhalb der FCI erlaubt sind, wie z. B. Weimaraner oder Deutsche Dogge. Warum hier die Verdünnung keine negativen Konsequenzen zu haben scheint, ist noch nicht genau geklärt. Vermutlich liegt es daran, dass bei dieser Rasse diejenigen Gene fehlen, die in Interaktion mit dem Dilutions-Gen zu der Farbmutantenalopezie (CDA) führen.

Für die Verpaarung gilt:

D/D (nicht betroffen von der Farbverdünnung)

 D/d (Träger des Dilution-Gens)

 d/d (betroffen von der Farbverdünnung, verdünnte Fellfarbe)

Eltern: D/D x D/D         Nachkommen: 100 Prozent D/D

Eltern: D/D x D/d          Nachkommen: 50 % D/D, 50% D/d

Eltern: D/D x d/d           Nachkommen: 100 % D/d

Eltern: D/d x D/d           25 % D/D, 50 % D/d, 25 % d/d

Eltern: D/d x d/d            50 % D/d, 50 % d/d

Eltern: d/d x d/d.           100 % d/d

CDA erfordert lebenslangen Schutz der Haut vor Sonnenbrand, mechanischen Belastungen und Unterkühlung.
Die zu Entzündung neigenden Hautareale müssen durchgehend gepflegt und ggf. behandelt werden.

Quelle: Tierärztekammer Berlin (Susanne Schneider)